(Un)Doing Shame - von der männlichen* Begegnung mit der Scham

Scham kann als eine stark tabuisierte Emotion im privaten und gesellschaftlichen Leben eingeordnet werden, welche von allen Geschlechtern gleichermaßen als unangenehm wahrgenommen wird.

Etablierte Männlichkeitskonzepte fordern Männer* oftmals dazu auf, sich als stark, unverletzlich, gefühlsdistanziert und handlungsfähig zu inszenieren, sodass jenes Gefühl der Scham für Männer* kaum Relevanz aufzuweisen scheint.

Dies greift aber zu kurz, denn sie spielt im alltäglichen Leben vieler Menschen eine große Rolle. Allerdings werden wir uns ihrer protektiven Funktionen sowie ihres sensiblen Charakters kaum bewusst. Vielmehr führen Kränkungen und Beschämungen zu verheerenden Folgen für Einzelpersonen, aber auch für deren soziales Umfeld, sodass es wichtig ist, sich jenem Gefühl anzunähern.

Auch in der Praxis der Männer*beratung spielt Scham eine nicht triviale Rolle, wenngleich die professionelle Begleitung dieser stark verdeckten Emotion von den Beteiligten ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl, Kompetenz sowie den Mut verlangt, darüber zu sprechen. Der Vortrag lässt uns auf eine gemeinsame Spurensuche nach den Verbindungslinien zwischen Scham und Männlichkeit(en) sowie dem gelingenden Umgang damit gehen.